Kampfkunst

Warum Kampfkunst und nicht Kampfsport?

Wing Tsun Kung Fu ist ein ca. 300 Jahre alter traditioneller chinesischer Kung Fu-Stil und zählt zu den sogenannten weichen, inneren Stilen. Weich bedeutet sanft in der Abwehr – der Stil kommt ohne harte Blocks aus – aber konsequent in der Aktion gegen den zum Energielieferanten umfunktionierten Angreifer. Innerer Stil bedeutet, dass mit dem Erlernen auch inneres Wachstum einher geht.

Im Gegensatz zum Kampfsport gibt es in der Kampfkunst Wing Tsun Kung Fu keine Wettkämpfe untereinander. Sieg oder Niederlage finden nur im Inneren statt. Der größte Gegner ist unsere eigene, innere Begrenzung. Respekt voreinander zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen, sind im Unterricht genauso wichtig wie der Spaß dabei. Im Training werden eigene Stärken erfahren und die Wahrnehmung geschult, was zu einer Verminderung von Unsicherheit und Angst im Alltag führt.

Freiheit durch Selbstverteidigung. Wing Tsun Kung Fu Anwender verlassen ihre „Opferrolle“ und geraten schon dadurch seltener in solche Situationen und können sich wieder unbeschwerter bewegen. Es entsteht Selbstsicherheit und Selbstbehauptung.

Wing Tsun Kung Fu ist keine Ansammlung von Einzeltechniken, sondern ein Kampfsystem! Das heißt, die zu lernenden Bewegungen unterstützen die dem System zugrundeliegenden Prinzipien.

Prinzipien

Prinzipien des Wing Tsun Kung Fu

Wing Tsun Kung Fu ist eine reine Selbstverteidigung, in deren Mittelpunkt einmalige Prinzipien stehen, die durch konzentriertes Üben und bewusstes Sich-Einlassen erlernt und umgesetzt werden können. Dabei werden anfangs Techniken und Abläufe unterrichtet, die aber nur Mittel zum Zweck sind. Ziel ist die Ausprägung von wichtigen Fähigkeiten, die einem in Konfliktsituationen jeglicher Art zur Verfügung stehen – die großen Sieben Fähigkeiten.

Fließende Bewegungen und gezieltes Timing gehen in einem systematischen und koordinierten Bewegungsablauf ineinander über. Sie verschmelzen zu einer neuen und kraftvollen Einheit. Die Kampfkunst baut dabei auf dem vorhandenen Potential der Schüler auf. Nicht Muskelkraft und Kondition sind die Voraussetzungen, sondern die Bereitschaft, sich auf seinen Körper einzulassen, seine Stärken kennenzulernen und zu nutzen. Dadurch steigert sich die körperliche und geistige Flexibilität und die Wahrnehmungsfähigkeit wird gefördert. Den Weg dahin ergänzen gezielte Entspannungs- und Konzentrationstechniken sowie Atemübungen, die den Körper wieder „auftanken“.

Wer Wing Tsun Kung Fu lernt, entwickelt ein intensives Körperverständnis und ein neues Selbstbewusstsein. Durch regelmäßiges Training erlangen die Schüler mehr Sicherheit. Sie werden sich ihrer selbst und ihrer Möglichkeiten bewusst. Allein dieses neu erarbeitete Bewusstsein und das körperliche Bei-sich-Sein führt zu einem neuen Lebensgefühl. Persönliche Einschränkungen spielen im Alltag keine große Rolle mehr. Das Leben ist vielseitiger und lebendiger. WingTsunler verlassen die „Opferrolle“ und kommen schon deshalb seltener in gefährliche Situationen. Außerdem lernen sie zunehmend bevorstehende Konflikte selbstsicher zu deeskalieren, wodurch der Stil einen Beitrag zur Gewaltfreiheit leisten kann! Wing Tsun Kung Fu – Lehrer sind gegen jede Form von Gewalt – und dies wird auch vom ersten Tag an unterrichtet: Die erlernten Fähigkeiten dienen nur der Selbstverteidigung und der Nothilfe.

Kinder

Wing Tsun Kung Fu für Kinder bedeutet in erster Linie für uns auch Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Das speziell entwickelte Trainingskonzept hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder auf den unterschiedlichen Ebenen stark zu machen.

Die Motivation der Kinder mit Wing Tsun Kung Fu anzufangen ist vielfältig. Sie möchten lernen sich selbst zu behaupten, Spaß haben und sich notfalls verteidigen können.

Den Kindern wird ein Raum, in dem sie sich ausprobieren und Erfahrungen sammeln können, die sie in die Lage versetzen sollen, sich abzugrenzen und durchzusetzen. Dieses aber nicht auf Kosten anderer, sondern durch Kooperation und kluges Nachgeben.

In der Kampfkunst, als einem Instrument der Selbsterkenntnis, zielen alle Übungen darauf ab, ein besserer Mensch zu werden. Orientiert an Werten, die das Leben fördern und der Harmonie dienen. Die geistig-seelische Ebene des Trainings für Kinder sind Achtsamkeit, Konzentration und Schulung der Wahrnehmung.

Die sozialen Aspekte unter denen das Training stattfindet, beinhalten Kommunikationsfähigkeit, verantwortungsvolles Handeln, Durchsetzungsvermögen, Respekt gegenüber dem Trainingspartner/in und das Erweitern der eigenen Grenzen. Die körperlichen Ebenen beinhalten die Förderung von Koordination, Sensibilität und Kraft und beugen so der immer mehr um sich greifenden Bewegungsarmut von Kindern vor.